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zukunftsFähig auf dem Move Utopia 

 November 30, 2017

von Robert Strauch

zukunftsFähig e.V. beteiligte sich im Sommer 2017 am Move Utopia Kongress

Ein Zusammentreffen von Akteuren der Wandelbewegungen um zusammen Utopie experimentell zu erforschen und das nicht allzuweit weg von unserem Aktionsradius, da wollten wir dabei sein.  Zusammen mit anderen Aktiven der Permakulturszene machten wir uns auf ein kleines Camp, ein Dörfchen aufzubauen und zu bespielen, um so die Ethik und die Anwendungsfelder der Permakultur, Menschen zugänglich zu machen, die eine andere Welt ersehnen und nicht warten wollen, sondern sich dranmachen, sie selbst umzusetzen.
Workshop Waldgarten
Also zogen wir mit einem Tipi und einem alten Lagerzelt, vielen Postern, Filmchen und  Vorträgen los und gestalteten ein buntes Programm und ein schönes kleines Lager mit Hängematten, Kreidetafeln, Workshops, Flyern und Diskussionsrunden rund um zukunftsfähige Themen und den Gestaltungsansatz der Permakultur. Der Rahmen war vorgegeben. Alles sollte geldfrei oder besser frei von Tauschlogik sein. Es war interessant wie vielfältig die Akteuere zum Gelingen des Kongresses beitrugen und Geld spielte hier wirklich keine Rolle. Alle schenkten ihre Zeit und ihr Engagement, zu essen gabs durch die Unterstützung von Foodsharing aus Sammlungen abgelaufener Lebensmittel.
permakultur camp auf dem move utopia
Als Vertreter einer Kultur der Vielfalt und Fülle machte sich aber bei mir trotzdem ein kleiner Zweifel breit, ob das Paradigma der Tauschlogikfreiheit nicht trotzdem am Ziel vorbei ging. Haben wir nicht durch das kategorische Ausschließen von Geld und Tausch nicht einfach eine Monokultur durch eine andere ersetzt? Es ist unbestritten, das die Logik des Tausches in unserer heutigen Welt zu Exzessen, Ausbeutung und Zerstörung führt. Aber können wir im Umkehrschluss die Probleme differenziert angehen, indem wir den Tausch kategorisch ablehnen. Lassen sich die vielfältigen schweren Probleme heutzutage wirklich auf die Tauschlogik als singuläre Ursache zurückführen? Ich glaube, wir brauchen auch hier vor allem Vielfalt, Experiment und eine differenzierte Betrachtung der Verhältnisse und Beziehungen die auf der ökonomischen Ebene unser Leben bestimmen. Auch hier ist gestalterische Freiheit und Kreativität gefragt, um den komplexen Formen der ökonomischen Beziehungen gerecht zu werden. Unsere Austauschbeziehungen sind vielfältig und benötigen insofern eine Vielfalt von Formen und Strukturen. Das freiwillige Beitragen ist ganz besonders wichtig, wenn wir solidarische, herrschaftsfreie Strukturen aufbauen wollen. Jeder nach seinen Fähigkeiten und jedem nach seinen Bedürfnissen, ja das wollen wir. Und trotzdem benötigen wir auf dem Weg dahin eine große Vielfalt von Formen und Beziehungen, die m.E. mit dem Paradigma der Geldfreiheit ausgeschlossen, also deren Potential nicht erkannt und gefördert wird. Es hat uns trotzdem viel Spaß gemacht im Kreise dieser vielen Menschen Utopie zu erproben und mitzugestalten. Robert Strauch

Über den Autor/die Autorin:

Robert Strauch


Robert Strauch ist Tutor und Dozent bei der Permakultur Akademie und Gründungsmitglied von zukunftsFähig e. V. . Robert hat sich über ein Jahrzehnt im Leitungsteam der Permakultur Akademie engagiert und die Agroforstkampagne ins Leben gerufen. Er ist leidenschaftlicher Bäumepflanzer, Netzwerker, Gestalter, Aktivist und Vater.

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